Das Deutsche Reinheitsgebot ist die älteste Lebensmittelverordnung weltweit. Dem bayerischen Herzog Wilhelm IV. sei Dank! Er war es, der vor 497 Jahren forderte, dass zum Bier brauen natürliche Zutaten zu verwenden sind. Bierbrauer in Deutschland sind stolz darauf, dass für deutsches Bier das Reinheitsgebot unvermindert seine Gültigkeit besitzt. So besteht Bier bis heute nur aus den erlaubten Zutaten Hefe, Wasser, Hopfen und Malz – andere Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder gar Geschmacksverstärker haben im Bier nichts verloren.
In Deutschland entstehen über 5.000 Biere in etwas mehr als 1.300 Braustätten. Doch wie kommt es, dass sie sich im Geschmack dann doch unterscheiden? Die Mischung und die Lagerzeit machen auch beim Bier den Unterschied: die Herkunft des Hopfens und wie dieser verarbeitet wurde, das Wasser, welches zum Brauen verwendet wird, hat je nach Quelle einen anderen Geschmack. Last but not least sind auch die Braumeister gefordert. Mit viel Fingerspitzengefühl bringen sie aus den festgeschriebenen Zutaten diese unglaubliche Sortenvielfalt zusammen. Der Norden schwört auf ein kühles herbes Blondes, der Rheinländer steht mehr auf rotbraun und süffig während die Bayern bei Starkbier in Verzückung geraten.
Das Bier wird aber nicht sofort abgefüllt, sondern der Brauer gönnt ihm noch eine Ruhepause. In dieser Zeit finden wichtige Prozesse statt und die Hefe übernimmt im Gärtank, die ihr zugewiesene Rolle. Sie wird abgezogen, sobald sie ihre Arbeit erledigt hat. Je nach Biertyp verbleibt das Bier bis zur Abfüllung in Flaschen im Lagertank. Das kann bis zu drei Monaten dauern. Danach ist Schluss mit Ausruhen! Die notwendige Filtration sorgt dafür, dass die letzten Trübstoffe und Spuren von Hefe entfernt werden. Das Bier ist nun nach den Vorgaben des Deutschen Reinheitsgebotes fertig für die Abfüllanlage. In atemberaubendem Tempo wird das Bier hier nun in Dosen, Fässer und Flaschen abgefüllt.
Die einen bevorzugen Bier als Begleiter zum Essen. Andere trinken lieber ein Glas Wein zu ihrem Gericht. Doch das eine schließt das andere nicht aus. Wie beim Wein unterstreicht ein gut gewähltes Bier den Geschmack des Gerichtes.
Zu einem deftigen Gulasch passt ein Pils genauso gut wie ein Rotwein aus Südfrankreich. Meeresfrüchte mögen helles Weizenbier und fühlen sich mit einem Riesling als Begleiter wohl. Geflügel ist ein Fan von Pils, geht aber auch gern eine Liaison mit einem Grauburgunder ein. Ein Kölsch zum Nachtisch ist eine interessante Geschmackskomposition während ein Champagner zum Dessert eine echte Krönung ist.
Brauereifeste, Bierpartys, Frühschoppen, Brauereibesichtigungen – das Bier lässt es an seinem Geburtstag ordentlich krachen. Schließlich ist das erreichte Alter mehr als ein guter Grund für ausgelassene Feierlichkeiten. Feiern Sie doch mit! Wer aber mehr auf Wein steht, greift beim Mitfeiern einfach zu seinem Lieblingstropfen.
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