Wer sich schon einmal ein wenig mit den verschiedenen Roséweinen beschäftigt hat, dem sind zunächst sicherlich die unterschiedlichen Farbtöne aufgefallen, in denen sie erhältlich sind. Von einem zarten Lachsrot bis hin zum kräftigen Kirschrot ist fast jeder Ton vertreten. Das Geheimnis dieser Farbunterschiede liegt in der Herstellung der Roséweine: Für die Produktion von Roséweinen werden ausschließlich rote oder blaue Trauben verwendet. Die Farbe des fertigen Rosés ergibt sich aus dem Zeitraum, den die Beeren auf der Maische verbringen. Dieser fällt meist verhältnismäßig kurz aus – bei einigen Sorten sind es einige Stunden, während bei anderen gar kein Kontakt zwischen den Komponenten zustande kommt. Graue Rebsorten sind trotz ihrer blassroten Beeren vom Gesetz her nicht für die Herstellung von Roséweinen zugelassen.
Roséweine: unterschiedliche Methoden der Herstellung
Um einen Roséwein zu produzieren, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. So können zum Beispiel die unzerkleinerten Trauben wie beim Weißwein gekeltert und anschließend ohne Schale vergoren werden, was besonders helle Roséweine in zarten Farbtönen erzeugt. Alternativ können die Trauben auch nach einem Zeitraum von zwei bis drei Tagen auf der Maische abgepresst werden. Das Ergebnis sind Roséweine von deutlich intensiverer Farbe. In manchen Fällen werden Rosés auch gewonnen, indem ein Teil des Mostes aus dem Gärbehälter für Rotwein entzogen wird. Durch diese sogenannte Saignée-Methode, bei der der Rosé sozusagen als Nebenprodukt der Rotweinherstellung anfällt, wird auch der verbleibende Rotwein kräftiger. Grund dafür ist die höhere Konzentration der Schalen. Für die Herstellung von Roséschaumweinen wird nicht selten auch Weißwein mit einem geringen Anteil (ca. 10 – 20 %) Rotwein vermischt. Für die Herstellung eines klassischen Roséweins ist dieses Verfahren allerdings nicht zulässig.