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Tempranillo in Spanien & Portugal

von | Feb. 4, 2025 | Wein und Wissen

Tempranillo in Spanien & Portugal

Die große Rebsorte sorgt für herrliche Fruchtnoten

Die Palette der spanischen Traubensorten stellt ein nur schwer zu durchschauendes Dickicht dar. Es lichtet sich, sobald man sich auf das Wesentliche beschränkt. Denn aus den über 600 Sorten kann man in etwa lediglich 15 als rein spanische Trauben bezeichnen. Davon stehen in Spanien zwei rote Trauben an erster Stelle, die als spanische Rebsorte par excellence bezeichnet werden: der Tempranillo und die Garnacha Tinta. Mit seinen Synonymen Tinta del Pais im Ribera del Duero, Cencibel in La Mancha und Valdepeñas bekannt.

Nach der Rückeroberung Spaniens pflanzten vermutlich Mönche vom Zisterzienserorden in der Rioja die ersten Tempranillo Rebstöcke. Ihnen verdanken die spanischen Winzer einen Großteil ihrer wertvollen Weine. Der Erfolg der bedeutendsten spanischen Rotweinsorte ist eng mit Namen wie Pesquera und Vega Sicilia verbunden. Die schwarzblaue Tempranillo hat dickschalige Trauben mit herrlichen Fruchtnoten von Kirsche, Himbeere und Brombeere. Sie eignet sich dank einer sehr ausgewogenen Tanninstruktur hervorragend für den Ausbau in Eiche.

Weine voller Finesse, Eleganz und Tiefe

Der fruchtige Tempranillo gilt als die wohl edelste Rebsorte Spaniens. Er ist die Hauptsorte in den Weingebieten La Rioja, Ribera del Duero, im Valdepeñas sowie im Penedés. Auch in kleineren D.O.s spielt sie eine maßgebliche Rolle. Er besitzt feine Tannine und ein erstaunliches Alterungspotenzial. Ergänzt wird er durch die Garnacha, die Farbe und Körper bringt. Viele Spitzenbetriebe erzeugen jedoch sortenreine Weine aus der kastilischen Edeltraube. Rotweine, die sich durch dunkle Farbe, wunderbare Frucht, reiche Substanz und bemerkenswerte Alterungsfähigkeit auszeichnen.

Tempranillo in Portugal: Eine Rebe mit vielen Namen

Auch Portugal, der Mikrokosmos der Weinwelt, steht den Spaniern in punkto Vielfalt an Rebsorten in nichts nach. Rund 500 sollen es sein und viele davon lassen sich vermutlich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Die Tempranillo gehört aber zu den wenigen Rebsorten, die auch in Portugal kultiviert werden. Bekannt ist sie hier unter dem Namen Aragonez und Tinta Roriz und entspricht der spanischen Tempranillo. In der Weinregion Alentejo ist sie die überragende Sorte mit tiefschwarzer Farbe, voller, wilder und doch feiner, dunkler Frucht und intensiven Tanninen. Sie wird auch hier reinsortig, meist im Barrique, ausgebaut was den Weinen zusätzliche Komplexität verleiht.

Innovation und Terroir – Tradition trifft Moderne

In den letzten Jahren hat die Renaissance des Tempranillo auch zu innovativen Ansätzen im Weinbau geführt. Winzer experimentieren zunehmend mit verschiedenen Ausbau-Methoden: Neben dem traditionellen Ausbau in Eichenfässern kommen moderne Techniken zum Einsatz, um die fruchtigen Aromen noch intensiver hervorzubringen. Dabei steht jedoch stets das Terroir im Mittelpunkt – das einzigartige Zusammenspiel von Klima, Boden und geographischer Lage prägt den Charakter des Weines maßgeblich. So profitieren beispielsweise die Rebstöcke in La Rioja von kalkhaltigen Böden, die den Weinen eine ausgeprägte Mineralität verleihen, während in Ribera del Duero die extremen Klimabedingungen zu einem robusteren Tanninprofil und intensiver Fruchtigkeit führen.

Auch in Portugal sorgt das vielfältige Terroir für spannende Nuancen. In Alentejo, wo heiße Sommer und milde Winter vorherrschen, gelingt es, Weine zu kreieren, die sowohl kraftvoll als auch elegant sind. Die kontrollierte Mazeration und sorgfältige Vinifikation heben die charakteristischen Aromen der Aragonez/Tinta Roriz hervor und ermöglichen Weine, die das Beste aus Tradition und Innovation vereinen.

Ein internationaler Star

Der weltweite Erfolg des Tempranillo ist nicht zuletzt seinem bemerkenswerten Alterungspotenzial zu verdanken. Sowohl in Spanien als auch in Portugal wird diese Rebsorte als Garant für Weine gesehen, die über Jahrzehnte hinweg an Komplexität gewinnen können. Dieser internationale Ruhm hat zu verstärkten Investitionen in die Weinregionen geführt und den Fokus auf nachhaltige Anbaumethoden und moderne Vinifikationstechniken geschärft. Die steigende Nachfrage auf den globalen Märkten unterstreicht, wie bedeutend der Tempranillo für die Identität beider Länder ist – er ist ein Symbol für die reiche Kultur, das handwerkliche Können und die kontinuierliche Innovation im Weinbau.

Zusammengefasst spiegelt die Geschichte und Entwicklung des Tempranillo eine harmonische Verbindung von Tradition, regionaler Identität und modernem Innovationsgeist wider. Ob als sortenreiner Spitzenwein oder als kraftvoller Bestandteil eines Verschnitts – diese Rebsorte begeistert Kenner und Einsteiger gleichermaßen. Mit ihrem unverwechselbaren Geschmacksprofil bleibt der Tempranillo ein wahres Juwel in der Welt des Weins und unterstreicht die Bedeutung von authentischen, regionalen Weintraditionen, die den internationalen Weinmarkt nachhaltig prägen.

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1 Kommentar

  1. Daniel Bayer

    Tempranillo ist meine spanische Lieblingsrebsorte. Aber als Cuvée mit Garnacha schmecken die Weine noch besser, da hier jeweils die schwächen der anderen Sorte perfekt ausgeglichen werden. Rioja macht es hier excellent vor. 🙂

    Antworten

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